"Es war der Saisonstart 2005. Ich war noch nie zuvor im Stadion gewesen. Nun war es soweit, eine Freundin hatte noch eine Karte übrig und fragte mich, ob ich nicht mal mit wolle. Schließlich sei es ja ein Ding der Unmöglichkeit, dass ich als gebürtige Bremerin noch nie das Stadion von innen gesehen hätte.

Gesagt, getan. Nur von dem Spiel bekam ich gar nicht so viel mit. Das lag daran, dass ein junger Mann, der in der Ostkurve hinter mir stand, ein bisschen zuviel Bier getrunken hatte und nun permanent im Stehen einschlief. Und weil ich ja so praktisch vor ihm stand, legte er sich dabei prompt auf meine Schulter.

Ich tickte ihm auf den Kopf und er schrak hoch. Dabei blickte ich in seine strahlend blauen Augen und es durchzuckte mich sofort. Er sagte: "Hallo! Ich heiße Mario", und gab mir seine Hand. Ich antwortete mit: "Mein Name ist Tanja." "Du hast aber schöne warme und weiche Hände", erwiderte er. Dann schlief er wieder ein. Wieder auf meiner Schulter! Das gleiche Spiel begann von vorne. Ich tickte ihn an, er schrak hoch und stellte sich mir noch einmal vor. Ich sagte, dass ich das schon wüsste, er hätte es mir ja eben gesagt. Daraufhin bewunderte er wieder meine Hand.

Es war Liebe auf den ersten Blick! Mittlerweile darf ich an dieser Hand einen Ehering tragen und Mario meinen Mann nennen. Und vor 13 Monaten haben wir unseren Sohn Fabian bekommen."

Anmerkung der Redaktion: Auch die Zukunft des kleinen Fabian gestaltet sich Grün-Weiß: Er ist bereits Mitglied von Werders Windel-Liga. Und seine Mutter hofft schon jetzt: Vielleicht wird der kleine Kerl ja mal Stürmer...