Werder verliert 0:4 - Inter eine Halbzeit lang wie im Rausch

Nichts zu holen war für Mikael Silvestre und die Grün-Weißen gegen Titelverteidiger Inter Mailand.
Profis
Mittwoch, 29.09.2010 / 22:34 Uhr

Eine deutliche und verdiente 0:4 (0:3)-Niederlage musste Werder Bremen am zweiten Spieltag der Champions League bei Inter Mailand hinnehmen. Nach ansprechendem Beginn der Grün-Weißen, die durch Hugo Almeida durchaus...

Eine deutliche und verdiente 0:4 (0:3)-Niederlage musste Werder Bremen am zweiten Spieltag der Champions League bei Inter Mailand hinnehmen. Nach ansprechendem Beginn der Grün-Weißen, die bei zwei guten Gelegenheiten von Hugo Almeida durchaus hätten in Führung gehen können, kombinierte sich der Titelverteidiger alsbald in einen regelrechten Rausch - und wusste mit Weltklasse-Angreifer Samuel Eto’o den überragenden Akteur des Abends in den eigenen Reihen.

Binnen sechs Minuten schnürte der Kameruner einen Doppelpack (21./27.), das zwischenzeitliche 3:0 legte er für Wesley Sneijder auf (34.), um seine Leistung neun Minuten vor Schluss sogar noch mit dem persönlich dritten Tor zum Endstand zu krönen.

 

Eine muntere Anfangsphase mutiert zur atemlosen…

 

Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Clemens Fritz, Claudio Pizarro und Kapitän Torsten Frings musste Cheftrainer Thomas Schaaf allein drei wichtige Stützen ersetzen. Marko Arnautovic rückte an Stelle von Pizarro in die Anfangsformation. Wesley wurde zurück auf den rechten Verteidiger-Posten beordert, während Daniel Jensen und Philipp Bargfrede vor der Viererkette für Ordnung sorgen sollte. Dazu begann Tim Borowski im Mittelfeld, Aaron Hunt blieb vorerst auf der Bank. Eben Borowski brachte bereits in der dritten Minute einen weiten Ball aus der eigenen Hälfte genau in den Lauf von Hugo Almeida. Inters Defensivkette war vollkommen aufgerückt, Almeida bemerkte gleichsam, wie Torhüter Julio Cesar ihm forsch entgegen eilte; er lupfte aus gut 25 Metern in Richtung verwaistes Tor, doch Lucios energischer Rettungssprint bewahrte die ‚Nerazzurri‘ vor dem frühen Rückstand. Einen Meter vor der Vollendung stoppte der Brasilianer die Kugel.

 

Keine 60 Sekunden später verpasste Almeida die Führung abermalig nur knapp - seinen äußerst platzierten Freistoß fischte Cesar aus dem rechten Eck. Es ereignete sich eine muntere Anfangsphase, die Minute um Minute mehr zu einer atemlosen ausuferte. Denn auch Inter ließ sich nicht lange um Offensive bitten.

Bibianys Flanke fand den völlig ungedeckten Philippe Coutinho, dessen Hechtkopfball das Außennetz kratzte (7.). Dank Tim Wieses wagemutiger Parade, dem Wesley Sneijder freistehend aus nächster Nähe an den Oberkörper schoss, blieb auch die direkt folgende Großchance ohne negative Konsequenz (9.).

 

Die Strafe für die große Chance folgt auf unbarmherzige Weise

 

Werder hielt weiter mit, suchte den Weg nach vorn - und hatte abermals selbst die (!) Gelegenheit zum Ausrufezeichen. Arnautovic legte auf die rechte Bahn zu Borowski, der eine herrliche halbhohe Eingabe an den Fünfmeterraum schlug, wo - wiederum - Hugo Almeida eigentlich nur die Innenseite hinhalten brauchte, dies aber verpasste. Die Strafe folgte sogleich, auf unbarmherzigste Weise. Cambiasso spitzelte mitten in Werders Vorwärtsbewegung Jensen den Ball vom Fuß, jener Verlust geriet zur direkten Vorlage für Samuel Eto’o, der Wiese mit der Pike überwand (21.). Doch das 0:1 aus Bremer Sicht entpuppte sich nicht bloß als Rückstand, vielmehr als absolute Initialzündung für das ganz große Können von Inter Mailand.

 

Allen voran Samuel Eto’o, immer wieder Samuel Eto’o wurde zum Albtraum der Grün-Weißen. Die technisch feine Verarbeitung eines langen Flugballs von Lucio verhalf ein weiteres Mal zur freien Position und zum anschließend souveränen Abschluss hinein in die Maschen (27.). Von den Vorbereiter-Fähigkeiten des Kameruners profitierte drei Minute darauf erst Dejan Stankovic, der aus 19 Metern einen Zirkelball entsendete, den Wiese gerade noch über die Latte lenkte.

Machtlos sah der Werder-Schlussmann dann das dritte Unheil entstehen, als Eto’o maßgenau in die Schnittstelle passte, in welche Wesley Sneijder eingelaufen war, der den Ball abschließend auch noch perfekt in den linken Winkel hob (34.). Erst der Halbzeitpfiff bremste wie entfesselt aufspielende Gastgeber.

 

Samuel Eto’o, immer wieder Samuel Eto’o…

 

Ein frühes Tor nach Wiederbeginn hätte Unmögliches vielleicht sogar wieder in mögliche Perspektiven gebracht. Wesley wäre dieser erste Schritt dahin beinah sogar gelungen, aber der zur Pause eingewechselte Ersatztorwart Castellazzi hechtete goldrichtig ins rechte Eck, um den guten Versuch aus zwölf Metern zu entschärfen (52.). Dass Inter Mailand an diesem Abend jedoch nichts mehr anbrennen lassen wollte, darauf machte zum einen Philippe Coutinho im Gegenzug aufmerksam - er nahm den ebenfalls gerade ins Spiel gekommenen Pasanen aus, scheiterte im Abschluss am klasse parierenden Tim Wiese. Zum anderen verlor das Team von Trainer Rafael Benitez in der eigenen Defensive keineswegs die Konzentration. Und vorne? Da hatte Samuel Eto’o noch immer nicht genug, wurde von Sneijder bedient, kam an Wiese vorbei und schob den Ball ein letztes Mal problemlos über die Linie (81.).

 

von Maximilian Hendel

 

 

Inter Mailand: Julio Cesar (46. Castellazzi) - Maicon, Cordoba, Lucio (62. Santon), Chivu - Stankovic (79. Obi), Cambiasso, Coutinho, Sneijder, Biabiany - Eto'o

 

Werder Bremen: Wiese - Wesley, Mertesacker, Prödl, Silvestre - Bargfrede, Jensen Borowski (46. Pasanen), Marin (63. Hunt), Arnautovic - Almeida (78. Wagner)

 

Tore: 1:0 Eto‘o (21.), 2:0 Eto’o (27.), 3:0 Snejder (34.), 4:0 Eto’o (81.)

 

Gelbe Karten: - Jensen (44.), Prödl (64.)

 

Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)

 

Giuseppe-Meazza-Stadion: 40.000 Zuschauer

 

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